„Christen sind mutige Leute“
Zeitungsartikel Auftaktveranstaltung 15.3.2024
St. Sigismund-Stiftung ist 25 Jahre alt / Mehrere Veranstaltungen geplant
VON JENS WENCK
Daverden – „Jetzt kommt der dritte Pastor an diesem Abend. Ich hoffe, ihr steht das durch“, sagte Lars Quittkat und die heiter-gelöste Reaktion der Gäste im Gemeindehaus Daverden ließ eigentlich nur den Gedanken zu: „Kein Problem.“ Eine kleine Feierstunde machte den Auftakt zu den Veranstaltungen, mit denen das 25-jährige Jubiläum der St. Sigismund-Stiftung gefeiert werden soll.
„Wie war das damals vor 25 Jahren?“ Zur Beantwortung dieser Frage hatte man Daverdens damaligen Pastor Karsten Vehrs gebeten, aus seinen Erinnerungen zu berichten. Und Vehrs stellte Jobst Blome als maßgeblichen Ideengeber heraus. „Da ist ja was geplant ... in der Landeskirche“, sei Blome auf ihn zugekommen. Dass man in Hannover und vor Ort in Zukunft mit weniger Einnahmen würde zurechtkommen müssen, zeichnete sich vor 25 Jahren schon ab. Aber was tun? Sparen? Oder die Einnahmen erhöhen? Nur wie? „Jobst Blome hatte die Idee, eine Stiftung zu gründen“, erklärte Karsten Vehrs. Und die St. Sigismund-Stiftung wurde die erste ihrer Art im Kirchenkreis. Mittlerweile gibt es davon 13, sagte Pastor Marko Stenzel in Vertretung von Superintendent Fulko Steinhausen. Stenzel berichtete aus der Arbeit einiger Stiftungen, betonte deren Bedeutung für die Gemeinden vor Ort, erklärte aber auch, dass man zukünftig in größeren Zusammenhängen denken müsse.
Was das bedeuten kann und wird, erklärte später Daverdens Pastor Lars Quittkat. „Was hat so eine Stiftung für einen Zweck? Was bedeutet sie?“, waren seine Fragen, mit denen er die Feierstundenbesucher mit in eine Woche in der Kirchengemeinde nahm. Da ist schon mal die Kinder- und Jugendarbeit, die Proben der Chöre mit „Edel“ Hennig. Diese Angebote wären so ohne die Unterstützung der Stiftung und des Fördervereins „Rückenwind“ nicht möglich gewesen, „ohne die Stiftung hätte das nicht zustande kommen können.“
Zu hören seien die Früchte der Stiftungsarbeit auch im sonntäglichen Gottesdienst, wenn die neue elektronische Orgel gespielt wird. „Ohne die Stiftung wäre das nicht oder nur sehr schwer möglich gewesen“, so der Pastor zur Anschaffung des neuen Instruments.
Die vielfältige Form der Unterstützung durch die Stiftung wolle man in diesem Jahr nun auch durch eine Vielfalt an Veranstaltungen sichtbar machen: mit einem Sommerfest, einem Chorworkshop mit anschließendem Gospelgottesdienst, einer Lesung, einem Vortrag zum Bestattungswesen.
Nach diesem Blick auf die nächsten Monate gab es von Lars Quittkat einen weiten Blick in die Zukunft. „Es werden Herausforderungen in den nächsten Jahren auf uns zukommen. Es werden nicht mehr alle Pfarrstellen besetzt werden können.“ Das Thema Personalmangel betreffe auch die Kirchengemeinden – die in Zukunft stärker zusammenarbeiten müssten. Man werde die Zukunft zuversichtlich und fantasievoll gestalten, so Quittkat, „getragen von unserem Glauben. Christen sind mutige Leute.“
Für seine Worte erhielt Quittkat wie seine Vorredner nicht nur viel Applaus, sondern ebenso ein Glas Honig, überreicht vom Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Hans-Hermann Prüser der auch gekonnt durch den Abend geführt hatte. Ein extra großes Glas bekam Dietrich Steincke, der mit dem Chor Crescendo den Abend bereichert hatte.
Informationen über die St. Sigismund-Stiftung und ihre Arbeit gibt es im Internet unter kirche-daverden.de/stiften-foerdern/stiftung.